Das Buchjahr 2012
Unterschiedliche Themen und verschiedenste Einblicke Das Jahr 2012 ist lange vorbei und auch im neuen Jahr habe ich bereits schon einige Bücher hinter mir. Leider blieb mir im vergangenen Jahr nicht ständig Zeit um eine kleine Zusammenfassung zu den gelesenen Büchern zu schreiben. Unterm Strich waren es deshalb einige mehr als hier erwähnt wurden. Zum Jahresende kamen auch einige fachliche Bücher zum Bereich Führungskräfte und Webdesign hinzu, die ich hier nicht erörtern wollte. 2013 werde ich nun aber versuchen so viele Bücher wie möglich hier vorzustellen!
Drei Sieben Fünf
Marc Buhl
gelesen vom 27.10.2012 – 31.10.2012
Über das Ende der DDR und den Anfang eines neuen Lebens Cremer ist vierzig Jahre alt und wacht nach einem versuchten Selbstmord in einer Rehabilitationsklinik wieder auf. Ihm fehlen 20 Jahre seines bisherigen Lebens. Das letzte, an was er sich erinnern kann ist seine Verhaftung durch die Stasi. Das Buch erzählt von seinem Weg, sich wieder an alles zu erinnern was währenddessen geschehen ist. Am Anfang etwas holprig, wird Geschichte mit der Zeit zugänglicher, aber nie wirklich spannend. Dennoch ist das Buch, besonders aufgrund der geschichtlichen Hintergründe, lesenswert.
Antimaterie Auf der Suche nach der Gegenwelt
Dieter B. Herrmann
gelesen vom 16.09.2012 – 20.09.2012
Eine kleine Exkursion in die Welt der Antimaterie Leicht verständlich und anschaulich wird auch für den Laien erklärt, was es mit der Antimaterie auf sich hat. Da ich vorher schon einiges zu dem Thema gelesen hatte, war das Büchlein mit seinen 107 Seiten eine willkommene Auffrischung des Stoffes, auch wenn schon etwas älter.
Buntschatten und Fledermäuse Mein Leben in einer anderen Welt
Axel Brauns
gelesen vom 31.08.2012 – 11.09.2012
Ein Autist erzählt von seinem Leben Axel ist autistisch und lebt in seiner eigenen Welt. Die Welt draußen, die Welt der Buntschatten und Fledermäuse, ist ihm fremd. Im Verlauf des Buches erfährt man von Axels Kindheit und Jugend, von Begegnungen mit anderen Menschen und dem Versuch normal zu sein. Durch seine ganze eigene Art mit Worten umzugehen, wird dieses Buch zu etwas Besonderem. Die verschiedenen Situationen erschließen sich einem manchmal erst, wenn man intensiver darüber nachdenkt (oder einen späteren Teil des Buches abwartet). Alles in allem ist es ein sehr lesenswertes Buch.
Die Magie der Scheibenwelt Drei Romane in einem Band
Terry Pratchett
gelesen vom 04.08.2012 – 29.08.2012
Drei Geschichten über Pratchetts Scheibenwelt Die ersten zwei Romane in diesem Band handeln von Rincewind und dem Touristen Zweiblum, die von Unheil zu Unheil quer durch die Scheibenwelt dem Tod immer von der Schippe springen. Im dritten Roman obliegt es Oma Wetterwachs dafür zu sorgen, dass ihr Zögling Eskarina zur Zauberin ausgebildet wird, was schwerer ist als gedacht, denn eigentlich dürfen Mädchen keine Zauberer werden… Alle drei Romane in diesem Buch sind voller Witz und Spannung. Es ist der erste Stoff, den ich von Terry Pratchett je gelesen habe und nach anfänglichem Zweifel bin ich nun absolut davon überzeugt, dass Bücher von diesem Autoren absolut lesenswert sind. Allein schon der Humor der Geschichten ist unnachahmbar.
Schrödingers Hund
Chad Orzel
gelesen vom 10.07.2012 – 23.07.2012
Ein Physikprofessor erklärt seinem Hund die Quantenphysik Einer Person Quantenphysik zu erklären ist mit Sicherheit nicht einfach, sie aber einem Hund zu erklären ist bestimmt noch schwieriger. Allerdings kennt sich der Hund dieses Buches, Emmy mit Namen, schon erstaunlich gut damit aus. Denn die Häschen und Eichhörnchen auf Herrchens Grundstück müssen ja irgendwie zu schnappen sein. Da scheinen die Regeln der Quantenphysik gerade recht zu kommen, sei es um sich um einen Teich herum zu beugen oder sich selbst zwischen Eichhörnchen und Baum zu teleportieren. So schön es klingt, wird Emmy jedoch immer wieder enttäuscht und vom Autor darauf hingewiesen, dass Quantenphysik scheinbar nur in der mikroskopischen Welt funktioniert. Die Gespräche zwischen Autor und Hund sind sehr unterhaltsam und lustig geschrieben. Dank der Hundelogik können sogar Laien Quantenphysik verstehen lernen. Für Interessiere ein sehr schönes und unterhaltsames Buch.
Die Weltmaschine
Don Lincoln
gelesen vom 23.06.2012 – 08.07.2012
Eine kleine Zusammenfassung über den Large Hadron Collider am CERN Der LHC ist der größte Teilchenbeschleuniger, den es derzeit auf der Welt gibt. Durch die Energie, mit welcher Teilchen beschleunigt werden und anschließend kollidieren, sowie die neuen Experimente am Speicherring erhofft sich die Wissenschaft neue Erkenntnisse oder sogar die Entdeckung neuer Elementarteilchen, aus denen unsere Welt besteht (wie kürzlich das Higgs-Boson). Das Buch ist erstaunlicherweise leicht verständlich geschrieben und die Gemeinschaft der Physiker kommt durch den Text des Autoren sympathisch daher. Für physikinteressierte ein lohnenswertes Buch.
Das Uhrenstellinstitut
Ahmet Hamdi Tanpinar
gelesen vom 28.05.2012 – 17.06.2012
Über einen Nichtsnutz und seine verrückte Geschichte. Hayri ist in den Augen aller ziemlich nutzlos: Er hat keine Meinung und keine Talente. Durch die Verkettung einiger Umstände, normalerweise „Leben“ genannt, kommt es dazu, dass er vom Arbeitslosen zum zweiten Direktor des Uhrenstellinstituts wird. Was macht dieses Institut? …Es sorgt dafür, dass alle Uhren in der Türkei gleich gehen. Hört sich verrückt an, ist es auch. Ganz ehrlich, ich habe mir an diesem Buch die Zähne ausgebissen wie schon lange nicht mehr. Es ist sehr sarkastisch geschrieben und scheinbar liegt mir das nicht ganz. Dennoch waren ein paar gute Textstellen dabei, was aber nicht dazu führen wird, das ich das Buch noch einmal lesen werde. Schade!
Im Haus der Weisheit
Jim Al-Khalili
gelesen vom 28.04.2012 – 06.05.2012
Von der Geschichte der arabischen Wissenschaften. War Kopernikus wirklich der erste, der das heliozentrische Weltbild vorschlug? Gab es vor den wissenschaftlichen Erkenntnissen der westlichen Welt keine anderen großen Wissenschaftler? In seinem Buch erzählt Jim Al-Khalili von den Meilensteinen, die bereits im 9. bis 13. Jahrhundert, während Europa im tiefsten Mittelalter versank, von den arabisch schreibenden Wissenschaftlern erzielt worden sind. Die meisten Namen der erwähnten Männer kennt man hierzulande kaum bis gar nicht und dennoch erfährt man Erstaunliches. In der arabischen Welt wurden damals viele Grundsteine für die später nachfolgenden Generationen von Wissenschaftlern, Philosophen und Ärzten gelegt. So wurden bereits damals wesentliche medizinische Instrumente erfunden und vieles mehr. Nach der Lektüre des Buches kann man sich vielleicht nicht an alle kennengelernte Namen erinnern und doch weiß man, dass das was man damals in der Schule gelernt hat, nicht die ganze Wahrheit ist. Wissenschaft baut aufeinander auf. Ein Einstein beispielsweise würde nie die Leistungen erbracht haben, wenn nicht Menschen vor ihm schon den Weg bereitet hätten. Es ist auf jeden Fall ein sehr lesenswertes Buch!
Die Hakima
Kari Köster-Lösche
gelesen vom 09.04.2012 – 18.04.2012
Ein Mädchen wird zur Ärztin. Im 11. Jahrhundert verliert die 16-jährige Lübeckerin Ymme durch einen Brand ihre Eltern, wird mittellos und muss aus ihrer Heimatstadt fliehen. Ihr Weg führt sie durch viele europäische Städte, in denen sie verschiedene Menschen trifft, die sie in ihrem Wunsch bestärken Schülerin der Medizin zu werden. Zu Zeiten der Kreuzzüge ist dies aber für eine Frau beinah unmöglich.
Die Geschichte um Ymme ist vom historischen Gesichtspunkt her sehr gut geschrieben. Man erfährt vieles über die Verhältnisse von Judentum, Islam und Christentum zueinander, der Gesellschaft und der Medizin im 11. Jahrhundert. Emotional bietet das Buch allerdings sehr wenig. Man kann sich kaum mit den Personen identifizieren und teilweise sind einige Handlungen schwer nachvollziehbar. Zum Ende des Buches konnte ich es allerdings doch nicht mehr weglegen, weil ich recht gespannt war, wie das Buch enden würde. Allgemein würde ich das Buch nicht wirklich weiter empfehlen, für zwischendurch ist es aber eine ganz nette Lektüre.
Tausend strahlende Sonnen
Khaled Hosseini
gelesen vom 06.04.2012 – 07.04.2012
Bewegende Geschichte zweier Frauenschicksale. Um den guten Ruf des Vaters zu wahren wird in Kabul die 15-jährige, unehelich geborene Mariam mit dem 30 Jahre älteren Raschid verheiratet. Fast zwanzig Jahre später nimmt dieser auch noch die 14-jährige Laila zur Frau. Das Buch erzählt vom Lebensweg der beiden Frauen, wie sie mit dem konservativen Raschid leben und seine Brutalität ertragen müssen. Ebenso wird dem Leser die Geschichte Afghanistans im Verlauf von annähernd 40 Jahren näher gebracht. Man erfährt durch die Protagonisten, wie das Leben in Kabul sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten verlief. Man fühlt sofort mit den beiden Frauen mit, deren Leben durch Verzicht, Schmerz aber auch Standfestigkeit gezeichnet ist. Das Buch ist authentisch geschrieben, bewegend und schrecklich zugleich. Auf jeden Fall lesen!
Mitternacht in Palermo
Emma Dante
gelesen vom 18.03.2012 – 19.03.2012
Frau gegen Frau. In einer Straße in Palermo fahren zwei Frauen aus entgegengesetzten Richtungen kommend in eine Straße. Eine Frau jung, eine alt. Keine will Platz machen und am Ende der Nacht stirbt eine von beiden. Hört sich vielversprechend an, ist auf den ersten Seiten auch interessant zu lesen. Leider artet die Geschichte in teilweise sehr eklige Textstellen aus, ist vom Umfang her insgesamt zu mager und die Autorin bringt für die kurze Lesedauer zu viele sexuelle Phantasien mit ein. Schade, das hätte besser werden können.
Frankenstein
Mary Shelley
gelesen vom 04.03.2012 – 17.03.2012
Der Gruselklassiker im Original. Gruselig fand ich ihn persönlich aber nicht, eher schwer zu lesen. Da das Buch im Jahr 1818 erstmals veröffentlicht wurde ist das auch kein Wunder. Dennoch ist es sehr interessant zu erfahren, wie die ursprüngliche Geschichte verlief. Im Grunde sind es drei Geschichten in einer: Angefangen beim jungen Mr. Walton, der eine Schiffsreise richtung Arktis unternimmt. Dort trifft er auf Viktor Frankenstein, welcher auf der Jagt nach seinem »Monster« ist. Mr. Walton möchte natürlich die Geschichte des Gastes erfahren und so erzählt dieser von seinem Leben. Die dritte Geschichte ist dann jene, welche das »Monster« Frankenstein in der Vergangenheit erzählt hat. Die Geschichte des kurzen Lebens des Wesens. Alles ist in einem einzigen Handlungsstrang vereinigt und nur die jeweiligen Erzähler wechseln. Das Buch ist es auf jeden Fall wert, gelesen zu werden. Ob jeder mit der alten Formulierungsweise zurecht kommt, ist eine andere Sache…
Dystopia
Patrick Lee
gelesen vom 26.02.2012 – 02.03.2012
Der Nachfolger von »Die Pforte«. Grundsätzlich geht es in den beiden Büchern um ein Portal, durch welches unbekannte, scheinbar außerirdische Gegenstände erscheinen, welche von der Organisation »Tangent« analysiert werden. Ich war sehr begeistert vom atemlosen ersten Teil und gespannt auf den Nachfolger. Leider ist dieser eher enttäuschend. Dystopia ist im Gegensatz zum ersten Buch viel langsamer, teilweise nicht nachvollziehbar und schöpft nicht mal ansatzweise das Potential aus, das der Vorgänger geliefert hatte. Alles in allem ein Thriller, den man gut lesen kann, aber nicht muss.
Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders
Patrick Süskind
gelesen vom 05.02.2012 – 13.02.2012
Nach dem Film das Buch. Die meisten kennen den Film wahrscheinlich. Ich fand ihn recht gut gemacht, auch wenn stellenweise etwas eklig. Das Buch dagegen ist noch einmal ganz anders. Während man mit Grenouille im Film teilweise noch soetwas wie Mitleid hatte, wird er im Buch als vollkommen böse dargestellt. Hinzu kommt, dass das Buch noch ein ganzes Stück mehr Ekel hervorruft. Dennoch ein sehr gutes Buch, dass es lohnt es zu lesen.
Arkadien fällt
Kai Meyer
gelesen vom 12.11.2011 – 21.11.2011
Ein bisschen Auflockerung für zwischendurch. Es handelt sich um eine Fantasy-Geschichte rund um italienische Mafia-Familien deren Mitglieder sich in Tiere verwandeln können. Da es das dritte Buch einer Reihe ist und ich die anderen zwei Bände auch gelesen hatte, musste ich diesen Band natürlich auch lesen. Es ist alles in allem eine hübsche Geschichte mit einigen Ecken, die mir persönlich nicht so gefallen haben, aber dennoch ein ganz unterhaltsames Buch.